Skandalschlusspunkt im Topspiel !
Am vorletzten Spieltag der Hinrunde trafen die Eisenbahner im Topspiel auf Tabellenführer FC Stern München. Die Vorzeichen waren klar. Sollten die Ostler das Spiel gegen den vier Punkte besseren Gegner nicht gewinnen, würden diese als Herbstmeister in die Rückrunde starten.
Das Trainerteam baute die Aufstellung im Vergleich zum Spiel gegen Alemannia München dabei auf drei Positionen um. Für Diyar Tandogan, Merlin Kraus und Cedric Kitcho rückten Kapitän Felix Sebald, Altin Kolgeci und Jonas Schlegelmilch in die Startaufstellung.
Vor geschätzten 100 Zuschauern starteten die Eisenbahner hochkonzentriert und motiviert. Die Gäste wurden in den ersten 30 Minuten maximal über Standards gefährlich. Ganz anders die Ostler. Bereits nach 4 Minuten konnte Theo Meyer eine Flanke, die der Gästetorwart unterschätzte, aus 3 Metern nicht im Tor unterbringen. Doch im Anschluss spielte sich die Mannschaft in einen Rausch. Nach 16 Minuten spekulierte Rechtsaußen Theo Meyer erneut auf einen Patzer des Torwarts und drückte den Ball per Abstauber über die Linie. Nur drei Minuten später brach Antonio Leone auf der linken Seite durch und fand in der Mitte Himmet Turan, der den Gästetorwart per Kopf überwand. Die nächsten 10 Minuten plätscherte das Spiel im Mittelfeld dahin, ehe der große Moment von Altin Kolgeci kam. Auf Zuspiel von Lukas Sebald zog der Vizekapitän aus 25 Metern mit dem Außenrist ab und schweißte den Ball damit ins rechte Kreuzeck. Der Jubel war entsprechend groß, doch jedem Beteiligten war klar, dass der Spitzenreiter auch nach diesem Nackenschlag nicht aufgeben würden. In den folgenden 15 Minuten zahlten die Eisenbahner vorallem im Offensivbereich dem hohen Tempo der ersten Minuten Tribut. So fand der Gast besser ins Spiel und belohnte sich mit der letzten Aktion der ersten Halbzeit mit dem Anschlusstreffer für den Aufwand. Ein Gegentreffer zum psychologisch ungünstigsten Zeitpunkt.
Auch zur zweiten Halbzeit waren die Ostler in einem wichtigen Zeitpunkt abwesend. Mit der ersten Situation der zweiten Halbzeit legte Spielertrainer Valonis Kadrijaj zum zweiten Mal per Standard für Sükrü Sarac auf. Anschließend liefen die Gäste unermüdlich an, ohne sich gegen die kompakte Eisenbahner Defensive Chancen erspielen zu können. Anders die Eisenbahner, die ohne viel Ballbesitz immer wieder Nadelstiche setzten und durchaus näher am 4. Tor waren als die Gäste am Ausgleich. Bei den Eisenbahnern gingen desto länger das Spiel dauerte immer mehr Spieler auf dem Zahnfleisch, doch die Verteidigung ließen weiterhin kaum etwas zu. In der Nachspielzeit überschlugen sich dann die Ereignisse und der bis dahin souveräne Schiedsrichter gab dem Spiel eine skandalöse letzte Pointe. Nach einem möglicherweise elfmeterreifen Zweikampf im Strafraum der Eisenbahner trudelte der Ball deutlich ins Aus wie ein Video zeigt. Die Gästespieler forderten abwechselnd Strafstoß oder Eckball und zogen sich Diskussionen mit dem Schiedsrichter geschlossen Richtung eigene Hälfte zurück. ESV-Torhüter Niklas Huff holte den Ball aus dem Toraus, legte ihn auf die 5 Meterlinie und alles wartete auf Abschlag. Plötzlich lief der Spielertrainer der Gäste in den Strafraum, schoss den Ball ins Tor und der Schiedsrichter zeigte auf den Anstoßpunkt. Im Lager der Eisenbahner herrschte kollektive Fassungslosigkeit. Im Anschluss kam es zu einigen unschönen Szenen, in Zuge dessen vereinzelte Gästefans die Spieler der Ostler körperlich angingen. Danach pfiff der Schiedsrichter ab.
Somit endete das Topspiel nach einer drei Tore Führung auf völlig unwürdige Weise noch 3:3 unentschieden. Während der FC Stern logischerweise trotz aller Umstände die Herbstmeisterschaft feierte, trauerten die Eisenbahner nach der mutmaßlich besten Saisonleistung zwei gestohlenen Punkten hinterher.
Zum ersten Mal seit dem 4. Spieltag verließen die ESV'ler die Top 2 und musste Rot-Weiß Oberföhring vorübergehend vorbeiziehen lassen. Neben der Enttäuschung überwog bei den Eisenbahnern aber auch der stolz auf die großartige Leistung.
Der ESV spielte mit:
Niklas, Vinz, Lukas D, Himmet, Felix, Jonas, Altin, Theo, Lukas S., Antonio, Oscar, Kili, Eray, Marco, Diyar, Denys